Sommer in Wien: Zwischen Grant, G’spritztem und G’fühl
- Max Schweinberger
- 18. Juni
- 1 Min. Lesezeit
Wien im Sommer ist ein Gefühl. Wenn die Hitze vom Asphalt aufsteigt, die Straßenbahn ächzt und die Menschen trotzdem gemütlich beim Heurigen sitzen oder am Ufer des Donaukanals einen Spritzer trinken, dann weiß man: Jetzt ist Sommer in der Stadt.

Wo Wien im Sommer pulsiert
Am Donaukanal sammeln sich Nachtschwärmer:innen, Musikliebhaber:innen und Sonnenanbeter:innen - zwischen Booten, Bars und Betonplatten wird g’ratscht, g’lacht und aufs g’sungen. Hier sieht man nicht nur das Leben vorbeiziehen, sondern auch so manch originelles Kapperl, das bei der Hitze den Kopf schützt und gleichzeitig ein Stückerl Wien transportiert.
Weiter drüben auf der Donauinsel oder der Alten Donau wird geplantscht, strawanzt und gegrillt. Die Luft riecht nach Sonnencreme, Holzkohle und Zitronenradler. Wer da mit bunt besticketen Socken über die Wiese spaziert – am besten in orthopädischen Sandalen – zeigt nicht nur Stil, sondern auch Charakter. Weil: Warum sollten Socken im Sommer nicht auch einmal das Rampenlicht bekommen?
Und später, wenn die Sonne tief steht, zieht’s viele zum Heurigen. Zwischen Grünem Veltliner und Schweinsbratenbrot wird musiziert, geschnapst und angestoßen. Auch hier rennt der Schmäh und da und dort schaut ein Leiberl mit Sprüchen zwischen den Tischen hervor – dezent, aber mit Augenzwinkern.

Der Sommer in Wien ist eigen. Ein bisserl grantig vielleicht, weil wenns nicht mehr "orschkoit" ist, ist es "vü zu haas" - aber er ist immer herzlich. Er braucht kein großes Tamtam – nur gute Gesellschaft, ein gemütliches Platzerl ... und vielleicht ein lässiges Kapperl auf’m Kopf oder ein Paar leiwande Socken, die für Gesprächsstoff sorgen. Ganz unaufgeregt, ganz wienerisch.
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